Gunter, Marcus
Es gibt derzeit mehrere Anlässe sich mit dem Thema zentrale IT-Infrastruktur in der Kommune zu beschäftigen:
Die oben genannten Anlässe sind prinzipiell unabhängig voneinander. Sie haben jedoch (mögliche) Folgen für die Arbeitsbereiche und den Kommunealltag. Diese wollen wir kurz schildern.
Viele Computer in unseren Arbeitsbereichen nutzen Windows 7 als Betriebssystem. Dieses Betriebssystem ist 10 Jahre alt und weit verbreitet. Es hatte und hat vermutlich immernoch Sicherheitslücken, deren Ausnutzung zu Datenverlust, Spionage oder Übernahme des Rechners führen können.Windows 10 - der empfohlene Nachfolger - ist dafür bekannt umfänglich Daten der Nutzung an Microsoft zu senden. Microsoft wird ab dem 14. Januar bekannt gewordene Sicherheitslückenauf Windows 7 nicht mehr schließen. Auf diesen Computern Windows 7 weiter zu betreiben ist ein dauerhaftes Sicherheitsrisiko.
Die Buchhaltungssoftware, die in den Arbeitsbereichen Verwaltung, Rote Rübe, Kommbau, GfK,Tagespflege und Tagungshaus benutzt wird, läuft nur auf Windows. Der Kundensupport von lexware teilte Marcus mit, dass die 2021er Version vermutlich nicht mehr auf Windows 7 laufen werde.
Wir betreiben in der Kommune zwei Netzwerkspeicher. Dort legen Arbeitsbereiche und Personen Dateien ab, um von verschiedenen Computern darauf zugreifen zu können oder Daten an einem zweiten Ort zu sichern. Beide Laufwerke laufen immer mal wieder voll, woraufhin ihr gebeten werden dort wieder Daten zu löschen. Gegenwärtig stehen beide Laufwerke im Verwaltungsflur im Serverschrank. Eine regelmäßige, automatisch Datensicherung findet derzeit nicht statt. Marcus sichert unregelmäßig manuell. Bei einem Hardwaredefekt oder Brand würden Daten verloren gehen.
Freie (Open Source) Software hat gegenüber proprietärer (unfreier) Software mehrere Vorteile:
Wir wollen diese Umstände gerne als Chance nutzen, um zentrale IT in der Kommune anders zu gestalten. Wir schildern im Folgenden welche Veränderungen wir vorschlagen und warum.
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Wir schaffen einen neuen Netzwerkspeicher an, der so dimensioniert ist, dass er für die nächsten 10 Jahre ausreichend Platz für Daten und Backups der Arbeitsbereiche bietet. Ein zusätzliches Gerät, welches in einem anderen Haus steht, dient der kontinuierlichen Sicherung und kann bei einem Totalausfall einspringen.
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Erläuterung
Wir steigen in den Arbeitsbereichen (die dies wünschen) auf Linux als Betriebssystem um, welches die derzeit in Nutzung befindlichen Betriebssysteme ablöst. Außerdem verwenden wir soweit möglich andere Freie Software beispielsweise Libre Office. Gunter und Marcus betreuen diesen Umstieg und warten auf Wunsch die entsprechenden PCs.</WRAP>
Erläuterung:
Bezüglich der Buchhaltungssoftware regen wir einen Austausch der Buchhaltenden an. Hier sind verschiedene Optionen, unter anderem der Umstieg auf eine freie Buchhaltungssoftware, möglich. Dies müssen aber diejenigen entscheiden, die dann damit arbeiten müssen.
In unseren Augen ist jetzt eine günstige Gelegenheit sich von unfreier Software zu lösen. Damit einher gehen Unabhängigkeit, größere Sicherheit, aber sicher auch (temporäre) Bequemlichkeitseinbußen, weil eine Umgewöhnung stattfindet. Wir sprechen uns dafür aus IT-Fragen überlegt und absichtsvoll anzugehen und sich nicht alle Jahre wieder die Bedingungen der Firmen zu denen wir Abhängigkeiten eingegangen sind diktieren zu lassen.
Wir können gerne einen Infoabend über Datenschutz und Freie Software anbieten, um zu erläutern, warum wir sie im Allgemeinen für eine bessere Wahl und eine wünschenswerte gesellschaftliche Entwicklung halten.